Cashewbäume sind in Brasilien heimisch
Cashewkerne kommen hauptsächlich aus Asien nach Europa – aus Ländern wie Vietnam, Thailand oder Indien. Wenige wissen, dass der Cashewbaum seine ursprüngliche Heimat im Nordosten Brasiliens hat und vor dort auf andere Kontinente verbreitet wurde, in denen er klimatisch Fuß fassen konnte.
Seinen eigentümlichen Namen hat der Cashewbaum von den Tupi-Indianern erhalten. Sie nannten ihn “Acaju”, was so viel wie Nieren bedeutet, an deren Form die Samen erinnern. Die Portugiesen machten daraus “Cajú”, wovon dann der Begriff Cashew abgeleitet wurde.
Die älteste schriftliche Beschreibung der Frucht stammt von André Thevet aus dem Jahr 1558. Im 17. Jahrhundert schützte Johann Moritz Fürst von Nassau-Siegen die Cashewbäume per Dekret und brachte seine aus Cashew produzierten Marmeladen nach Europa.
Die Verbreitung nach Afrika und Asien
In dieser Zeit wurde der Cashewbaum von den Portugiesen in Mosambik und Indien eingeführt, er diente dort dazu, der Erosion an den Küsten entgegenzuwirken. Im 19. Jahrhundert wurde Cashew in weiteren Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas angebaut. Indien wurde Anfang des 20. Jahrhunderts zum Zentrum der Verarbeitung von Cashewkernen.
Heute sind Indien, Vietnam und Brasilien weltweit die größten Exporteure von Cashewkernen. 2017 wurden laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO insgesamt etwa 3,97 Mio. t Cashewkerne (mit Schale) geerntet. Vietnam war das Land mit der höchsten Produktion, von dort kamen 22 % der weltweiten Ernte. Auf dem gesamten afrikanischen Kontinent wurden 44 % der Welternte produziert. Ein großer Teil der in Europa verkauften Cashewkerne wird also in Afrika produziert. Von dort werden sie in der Schale zur Verarbeitung nach Vietnam und Indien verschifft.
Die Cashewkerne von Acajú werden von kleinbäuerlichen Familien in Ceará, Barreira, im Nordosten Brasiliens produziert. Von dort werden sie direkt in einen Container geladen, der sonst halb leer verschifft worden wäre. Innerhalb von nur 2 Wochen kommen die Cashewkerne in Deutschland an, ohne große Umwege und dem damit verbundenen ökologischen Fußabdruck durch den Transport.